U9 beim SSC Recklinghausen 5:3

Fast geschafft

Halb 10 Uhr morgens ging es, wie in “alten Tagen”, heute etwas früher zum Spiel.
Die Jungs waren sichtlich frisch und spielten sich schon auf dem Parkplatz warm, denn es hieß endlich wieder Kolonnnnneeeee fahren !!!
Die Sonne im Gesicht und den anderen Kumpels winkend, ging es dann ab nach Recklinghausen. Der SSC möchte sich mit uns messen.
Nach der obligatorischen Rucksackklopperei auf dem gegenerischen Parkplatz war klar, hier kommt eine starke Truppe.
Kabine suchen, umziehen, Predigt anhören, um die Kapitänsbinde kämpfen und ab auf den Platz.

Los gehts und es ging sofort in Richtung Recklinghäuser Tor. David, wollte gar nicht erst warten und knallt einfach mal drauf. 20 Meter lang und 2 Meter über das Tor. OK, die Jungs waren also definitiv fit. Ab zum nächsten Angriff. In ihrem Drang nach Vorne vergaßen sie doch glatt den Gegner, der in einem blitzschnellen Conter in der 2 Minute das 1:0 schießt. Fragezeichen schwebten über dem Platz. Ah, stimmt, hier sind Jungs, die wollen in unser Tor schießen und genau das taten sie auch gleich noch einmal. 2:0 für den SSC in der 5. Minute. Zuvor konnte Tim den Ball nicht weit genug nach Vorne schlagen und die Abwehr vergaß ihn an richtiger Stelle abzuholen. Egal. Wir sind besser !!! Poyraz schnappt sich den Ball und kommt, wie gewohnt, über rechts, umspielt 2 Gegner, zögert nicht lange, schießt und muss mit ansehen, wie der Torwart ihn nur mit Nöten hält. Die andere Seite wirbelt Fiete auf, der heute eines seiner besten Spiele machte. Immer wieder holt er sich den Ball ab, macht zehn Meter und schaut wo anspielbare Mitspieler stehen, die mit tollen Pässen versorgt werden. Wie aus dem Nichts, knallt David wieder drauf. Dieses Mal 15 Meter, Richtung stimmte, Höhe stimmte. Doch wo kommt der Abwehrspieler her. Wieder 2 Meter übers Tor. Also weiter über Fiete, der will nun auch mal selbst schießen und vergibt nur knapp. Jetzt muss Mats V. ran. Nur die Abwehr schwindelig spielen reicht nicht. Die Abwehr mit Bravur stehen lassen, ein strammer Schuss und …. doch da war noch der Torwart. Egal, nächste Angriff. Nur 2 Minuten später hatte Lieven seinen ersten grünweißen Applaus nach langer Zeit. Lieven ist wieder fester Bestandteil der Mannschaft und jetzt schon eine überzeugende Größe in der Abwehr. Die von ihm genutze Ecke ging nur knapp über das Tor. Leon F. bildete hinten mit ihm ein super Team. So selten der Gegner vor unser Tor kam, so konnten sich die GrünWeißen darauf verlassen, dass der Ball entweder direkt in den Lauf zurück gespielt wird oder in einem hohen Bogen von einem der Beiden rausgedroschen wird. Die Fragezeichen hingen beim Halbzeitstand von 2:0 umso großer über dem Platz.
Was läuft hier schief. Jetzt war Trainerarbeit angesagt und die richtigen Worte zu finden. Doch auf welche Worte sollen sie nun hören? Die Frage nach dem “Anführer” stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Höre ich auf Mats V.`s Papa, den ich schon lange kenne, auf Marian, den wir gerade kennenlernen oder auf Fietes Papa, der immer dabei ist? Und warum hockt Davids Papa da im Abseits und macht Fotos von uns? Ein Antwort auf diese Frage scheint gefunden und die Jungs nahmen von jedem das Beste mit und so platzierten sie sich wieder selbstbewußt auf dem Platz zur zweiten Runde.

Alles auf Angriff. Momet, nicht Alles, denn Tim, der nun ganz alleine war, musste sich in Abwesenheit seiner Abwehr vom Gegenspieler gleich in der 2. Spielminute bezwingen lassen. 3:0. Das kann doch nicht sein. Leon R. der heute, nach längerer Pause wieder dabei war verstand es zuerst. Wir müssen miteinander und ruhig zusammenspielen. Ist er grad noch mit den Kumples in die Conterfalle gelaufen, steht er jetzt hinten wie ein Baum. Er baut sich beim nächsten Angriff vor dem gegnerischen Spieler auf, was diesen mächtig beeindruckt und verunsichert und schnappt sich den Ball. Zickzack um zwei Gegenspieler und dann einen perfekten Pass auf Fiete über die Außenlinie. Dieser nimmt den Ball an, dreht sich, macht zwei Schritte. Rumps. 3:1. Doch anstatt vor Freude zu springen, senkt er den Kopf vor Erschöpfung und Erleichterung. Gleich eine Minute später rennt er über rechts und prüft den Torwart aus 3 Metern vergeblich. Da, wieder ein Gewaltschuss aus der zweiten Reihe von Lieven. Knapp daneben. Also Fiete nochmal. Die rechte Außenbahn lang, den Gegner anziehen und dann auf Mats M. flanken, der sehnsüchtig auf die Belohnung seiner Mühe in der Mitte lauert. Er nimmt ihn kurz an, legt vor. Rumps. Der Torwart hatte keine Chance 3:2 in der 8. Minute. Der nächste Angriff rollt über Poyraz, der einen Tortwarfehler in der 9. Minute ausnutzt und für den Ausgleich sorgt. 3:3.
Geschafft, wir sind wieder im Spiel und klar dominierent. Also nächster Angriff über Fiete. Die Führung sollte her. Fiete schießt aus 15 Metern und knapp daneben. Jetzt kam Mats V. endlich mal zu einer richtig guten Chance, nachdem mindestens 5 seiner Chancen zuvor an der Abwehr scheiterten, vergibt aber mit einem Lächeln. Das war jetzt unser Spiel.

Im Mittelfeld vereitelte Leon N. mittlerweile jedes Vordringen des Gegners, indem er immer wieder den Ball vom Fuß des Gegners kickte. Leider ist er dabei nicht auch noch 4 Meter groß, denn den nächsten hohen Pass des Gegners konnte er einfach nicht erreichen. David und Lieven stürzen los, doch der Ball tickt auch über sie und landet direkt beim Stürmer. 18. Minute, 4:3. Und dann kommt der Ball auch schon wieder, schlängelt sich durch die Reihen der GrünWeißen, wird abgewehrt, schlängelt weiter, wird wieder abgewehrt und landet im dritten Versuch in unserem Tor. 20. Spielminute 5:3. Statischtisch gesehen, haben die Recklinghäuser wohl heute eine 100 prozentige Chancenauswertung während wir unsere zu fast 90 Prozent vergeben haben. Viele Fragenzeichen wurden heute in Ausrufezeichen verwandelt.
Jetzt trainieren wir uns durch die Ferien, üben wie man Fragezeichen zu Ausrufezeichen verbiegt und platzieren diese Ende Oktober über unserem Platz, wenn Borussia Ahsen zu Gast ist.