U11: Wie Pech zu Glück gemacht wird

Nachdem wir überstolz unser Freundschaftsspiel gegen Olfen gewonnen hatten, ging es nun wieder in die Meisterschaft. Vestia Disteln war zu Besuch und alles damit wieder auf Null. Herrliches Wetter, volle Ränge und ein Platz, der noch mit dem Durst kämpft. Die Jungs gewöhnten sich beim Aufwärmen an den Platz und schossen Leon F. in Stimmung. Kurze Ansprache auf der Bank und los zum Ball heiligen. Halt stopp!!! Leon F. ging es gar nicht gut und sah ziemlich mitgenommen aus. Spielen geht nicht. Haben wir gelernt, uns mittlerweile gut gegenseitig zu vertreten und in der Mannschaft die Positionen zu tauschen, so hatten wir einen Torwartausfall nie im Kopf. Was nun? Tim war unser letzter Torwart, war aber heute mit Robotern und seiner Zukunft beschäftigt und fehlte uns sowieso. Also David. ne, David wird auch im Zentrum gebraucht. Alle wurden gebraucht. Auf einmal tritt Mats V. von der Seite heran. “Ich kann das machen”. Mats V. der noch etwas angeschlagen war und nicht spielen konnte sprang in die Bresche und wechselte heute den Sturm mit dem Torwart. Verkehrte Welt. Egal, wir schaffen das schon. Also los.

Das Spiel begann recht sportlich und die GrünWeißen machten da weiter, wo sie im letzten Spiel aufgehört haben. Mit blindem Vertrauen in die Abwehr den Ball im Mittelfeld abfangen, mit zwei Pässen nach Vorne spielen und Chancen haben. Wir haben heute unsere defensive Aufstellung gewählt und Yusuf als “Lebensversicherung” auf die Position des Liberos gesetzt. Fiete, der auch leicht angeschlagen war stand mit Mats M. davor. David in der Mitte und Mirac und Paul als Mittelfeldstürmer. Paul erkämpfte sich viele Bälle, stürmte über Außen und spielte in die Mitte. Doch da war oft nur Mirac, der auch ordentlich gedeckt wurde. Die Beiden gaben alles, scheiterten aber immer wieder an diesem großen und echt guten Torwart, der die Bälle magisch anzog und immer wieder nur den Ball abtropfen lassen musste.
In der 7. Spielminute dann die erste Chance für Disteln. Zack Tor. Das kann doch nicht wahr sein. War es auch nicht, es war eine optische Täuschung, die uns alle überlistete. Also ging das Spiel weiter. Paul und Mirac rackerten weiter und Paul kommt verzweifelt auf den Trainer zu. Was soll ich machen, es klappt nicht. Wir haben keinen Stürmer. Paul erhielt dann den Auftrag, sein tolles Passspiel etwas einzuschränken und selbst zu schießen. Knapp eine Minute später wirft Mats. M ein und Paul schnappt sich den Ball. Schießt und Tor. 1:0 für uns in der 14. Spielminute. Puhh, nah endlich. Es wurde weiter munter auf das Distelner Tor gestürmt. Jetzt unterstützte Timo Paul im Sturm. Wollte es ihm teilweise nicht gelingen, so erkämpfte er sich jeden verlorenen Ball erbittert zurück. Hinten brauchten wir uns keine Sorgen zu machen. Mats V. konnte aus dem Tor entspannt zusehen. Bis ein lauter Schrei und starkes Wimmern über den Platz hallte. Fiete war mit zur Ecke vorgerückt und wurde unsanft vom Torwart weggegrätscht. Oh man, Fiete fällt aus. Was denn noch alles. Jetzt half Timo hinten mit und Leon R. ebenso. Alles stellte sich schon auf die Pause ein, als die Distelner unsere Abwehr überspielten und unseren Positionswechsel ausnutzen. Der Stürmer schießt gewaltig von halbrechts und Mats. V kann den Ball nicht halten. Leon F. hätte vielleicht eine professionellere Figur gemacht, wäre aber auch chancenlos. Kurz darauf Pause.

Es gab nichts zu meckern und die Jungs bewiesen wirklich Flexibilität. Jeder fügte sich in verschiedene Positionen ein und der Mannschaftsgeist lebte voll auf. Fiete kann immer noch nicht weiterspielen und reibt sich pausenlos Eis aufs Bein. Was ist mit Leon F.? Er hatte sich erholt und im Schatten etwas abgekühlt. Schnell Trikot an und ab auf den Platz. Ball heiligen und los geht’s.

In Halbzeit Zwei spielten wir genau so weiter wie wir aufgehört haben. In der 9. Spielminute nutzt Paul seine Chance und fummelt den Ball aus der Mitte auf halbrechts. Er legt den Ball vor, guckt nach den beiden heranhetzenden Abwehrspielern und entscheidet sich fürs Schießen. Rumps. 2:1. Jetzt dominierten wir das Spiel und außer Pech kann uns hier nichts mehr aufhalten. War es früher immer die zweite Halbzeit, die uns zu schaffen machte, so blühten wir jetzt in genau dieser auf. Viele Chancen ergaben sich für uns und kaum eine für den Gegner. Doch was war das? Ein Mädchen auf dem Platz, zwei Mädchen auf dem Platz. Die Jungs waren irritiert. Ganz besonders irritiert hat sie jedoch das Tempo. Plötzlich war ein Wirbelwind im Sturm und wir brauchten alle Mann um diesen zu bändigen. Es hätte jetzt kippen können, doch da eine Stimme aus dem Hintergrund. “Ich kann jetzt wieder”. Fiete war da und Fiete hatte noch was vor. Ab in die Abwehr. die jetzt wieder wie ein Bollwerk stand. Sofort ging ein Ruck durch die Mannschaft und es konnte wieder hemmungslos gezaubert werden.
In der 18. Spielminute kann der Torwart den Ball nur in die Mitte wegschlagen. Genau dort lauert aber David. Anstoppen, vorlegen und Draufballern. Wie im Training. Tor aus 18 Metern und damit 3:1. Jetzt waren sie alle nicht mehr zu halten, nutzen ihr Passspiel um den Gegner komplett chancenlos zu lassen. Knall, der nächste wurde gefaut. Dieses Mal wurde Timo niedergestreckt. Sicherlich nicht mit Absicht, aber schon ziemlich heftig. Mirac springt sofort ein und kommt gleich zu zwei Chancen. Seinen Fluch hatte er immer noch nicht ablegen können und konzentrierte sich jetzt mehr aufs passen. Mats M. wollte auch noch einmal feiern und passt sich mit David und Mirac im Mittelfeld den Ball. Schießt von halblinks und kann feiern. 4:1 in der 23. Minute. Das Ding ist jetzt sicher und die Abwehr darf aufrücken. David konnte sich zurücknehmen und in der Abwehr etwas durchschnaufen. Yusuf als letzter Mann spielte jetzt schon in blindem Vertrauen auf Leon F. gut 15 Meter vor dem Tor und machte einen ausgezeichneten Job. Fiete konnte nun ein paar Ausflüge zum gegnerischen Tor unternehmen. Die ersten drei Versuche gingen erst noch in Richtung Wolken. Versuch Vier sitzt dann und heilt nicht nur seine Schmerzen, sondern baute mit 5:1 in der 25. Minute die Führung aus. Da wir durch die Verletzungen etwas Nachspielzeit hatten, spielten wir noch 3 Minuten länger. Also nochmal Fiete. Dieses Mal ein Distanzschuss. 6:1. Und gleich kurz darauf Paul, der die hängenden Schultern der Gegner wahrnahm und ganz frech noch das 7:1 schoss.
Die nächste Chance lag schon wieder in der Luft wurde aber durch den Abpfiff vereitelt. Die Jungs feierten sich prächtig. Was für ein tolles Spiel. Mehr an Herausforderung kann ein Spiel nicht mit sich bringen. Und selbst das haben unsere Jungs gemeinsam bewältigt und mit Bravur gemeistert. Kompliment. Der Trainer bedankte sich heiser vom Torjubel bei seinen Jungs und bekundete seinen Stolz.