Heute trafen wir uns zum Nachholspiel gegen Teutonia SuS Waltrop. Das ursprüngliche Spiel wurde wegen eines Unwetters abgesagt und so spielen wir einmal an einem Donnerstag Abend. Das Wetter war jedoch nicht wesentlich besser und es herrschte Sturm. Dieser sollte jedoch nicht nur um den Platz sondern auch auf dem Platz fegen. Wir starteten etwas verspätet in Richtung Waltrop. Dort angekommen bemerkten wir, dass uns die Trikots fehlen und diese noch gemütlich warm in einem Waschkeller schlummerten. Spontan wurden diese dann von einer Mami mit dem schnellsten Auto des Parkplatzes herbeigeflogen. Ein Aufwärmen fand also in einem leichten Sportdress statt. Entsprechend wuschig lief dann auch das Aufwärmprogramm. In der Kabine blieb uns dann nur ein schnelles Anziehen und eine kurze Ansprache. Die Jungs waren gut drauf und steckten die Hektik ganz entspannt weg. Frisch angezogen ging es dann auch gleich zum Ball heiligen und los ging das Spiel, ohne den Ball zuvor auch nur einmal mit den passenden Schuhen berührt zu haben.
Bereits nach ein paar Minuten wurde klar, wer hier das Sagen hat. Nämlich wir. Es war ein einziger Sturmlauf. Chance um Chance wurde erspielt blieb aber immer wieder in der Abwehr hängen. Bereits nach 10 Minuten gab es schon die 12. Ecke. Immer wieder befreite sich der Gegner von unserem Spiel durch einen Schuss ins Aus. Wie der Zufall es wollte, haben wir gerade dies in den letzten Trainings unendlich geübt. Gereicht hat es wohl nicht, denn der Gegner vereitelte jede Chance und jede Ecke. Gefühlt fand ein Großteil des Spiels jenseits der Außenlinie statt. Das was auf dem Platz gezeigt wurde war zum Verzweifeln. Mats. V. rackerte sich ab, Paul rackerte sich ab, Poyraz rackerte sich ab. Auch David, Mats M. und Fiete kamen nicht durch. Es war total verhext. Das Spiel war eindeutig in unserer Hand. In der 15. Minute gelang es den Waltropern zum ersten Mal vor unser Tor zu kommen. Mats. M rettet zur Ecke. Die Ecke wurde schnell ausgeführt und Zack 1:0 für Waltrop. Waaaaaaasssssssss…… Ein herber Rückschlag und überhaupt nicht passend. Aber Tor ist Tor. Die Jungs wurden nun ernster und schalteten einen Gang höher. Also mit dem Turbo weiter in Richtung gegnerisches Tor. Nun kamen Timo R., Tim Gi. und Mirac auf den Platz und es ging genau so weiter wie zuvor. Alles auf Angriff. Doch auch sie fanden kein Mittel und scheiterten immer wieder beim Abschluss. Ein Grund wurde dann den Trainern klar und wurde den Jungs in der Halbzeit offenbart. Zuvor gab es noch eine nennenswerte Chance für den Gegner, der aber auch scheiterte, nachdem unsere Abwehr ein nach dem anderen Schuss abwehrte bevor sie den Ball klären konnten. Einen letzten Angriff des Gegners vereitelte Timo, der aus dem Mittelfeld heranpreschte und ein langen Ball klären konnte, und den gegnerischen Stürmer in Staunen versetzte.
Halbzeit und nun wurde den Jungs gesagt, dass es 2011er sind und der körperliche Vorteil beim Gegner lag. Dies äußerte sich immer wieder in einem ruppigen Wegdrängeln unter vollem Körpereinsatz. Allen war aber klar, auch wenn wir hier die Kleinen sind, so sind wir doch die Besseren. Der Sieg war ganz klar das Ziel, welches in der zweiten Halbzeit genau so beherzt verfolgt wurde wie in der ersten Halbzeit. Jedoch kamen wir dieses Mal mehr durch die Mitte um nicht permanent unsere Energie an Einwürfe zu verschwenden.
Los geht’s. Der Gegner wurde nun auch etwas stärker und kam öfter vor unserer Tor. Die Gangart wurde nun auch etwas härter und die ersten Fouls schlichen sich ein. Mats. V. schießt unseren ersten Freistoß und haut ihn spektakulär aus 18 Metern an die Latte. Leider hätte das Tor nicht gezählt, da der Freistoß nicht indirekt ausgeführt wurde. Der Lattenknaller wirkte aber sehr belebend auf unser Spiel und jetzt sollte es endlich her, unser Tor. Einwurf Nummer 276, den David direkt in den Lauf von Mats V. warf, sollte es dann bringen. Mats V. nimmt den Ball runter, legt ihn sich vor und lässt den jungen Gegner alt aussehen. Er gibt ihm dieses Mal gar keine Chance ihn abzudrängen und seinen körperlichen Vorteil auszuspielen. Ganz entspannt haut er den Ball dem Torwart durch den Spagat. 7. Spielminute 1:1. Na endlich. Die Jungs feierten dieses mehr als verdiente Tor wie einen Sieg und alle bedanken sich bei Mats V. für diese Erleichterung. Nun war etwas mehr Ruhe im Spiel und es wurde ausgeglichener. Der Ball bewegte sich nun mehr zwischen den beiden Mannschaften und das Fußballerische beider Mannschaften kam mehr zur Geltung. Auch wir mussten jetzt hin und wieder den Ball ins Aus retten und klären zur Ecke.
Diese sind aber immer wieder von uns geklärt worden. Auch Torschüsse konnten von uns verhindert oder abgefangen werden. Paul, der auf der linken Seite spielte und sich drei Mal eine tolle Chance herausspielte, scheiterte an seinem linken Fuß. Mit diesem konnte er zwar gut schießen, es war aber nicht genug Druck dahinter, dass er den Torwart besiegen konnte. Also wechselten Poyraz und Paul die Seiten was den Gegner verunsicherte. Tim Gi. agierte mittlerweile in der Abwehr für Fiete und vereitelte alles was so kam. In der 15. Minute drückt David den Ball im Mittelfeld durch zwei Gegner. Es war ein Stochern und Drehen und Quetschen und nur seinem unendlichen Ehrgeiz zu verdanken, dass er es irgendwie schaffte den Ball nach Vorne zu bringen. Mittlerweile von 4 Gegner umzingelt gelingt es ihm den befreienden Pass durch die Mitte zu spielen, wo Mats. hungrig und dankbar auf ihn wartete. Einen Haken schlagen, kurz vorgelegen und ab ins Tor damit. 2:1. Jetzt stürmte sogar die Ersatzbank mit aufs Feld um zu feiern. Was für eine Erleichterung. Doch es sollte weiter spannend bleiben und der spannendste Punkt stand noch aus. Gerade 5 Minuten später kam es zu einem Torschuss des Gegners aus ca. 14 Metern. Leon F. klatscht zunächst ab, der Ball springt ihm leicht über den Kopf. Er springt hoch, schnappt sich den Ball und rutscht mit ihm in Richtung Tor. Sicherlich hat ihn auch der starke Wind dabei etwas gedrückt. 7 Jungs schreien Tor, 6 Jungs beglückwünschen ihren Torwart zur tollen Leistung. Hmmm was nun. Es wurde wild diskutiert ob der Ball voll über der Linie war oder doch nur halb. Die Trainer hielten sich zurück und versuchten allenfalls diplomatisch zu wirken. Erst als das erste Schimpfwort fiel und Leon F. sehr traf, griff der Trainer ein und erklärte, dass bei jemanden, der so bezeichnet wird kein Tor geschossen werden kann. Sicher bleibt ein ungutes Gefühl. Das Spiel wurde nun ungemütlicher und passte sich dem Wetter immer mehr an. Ein der Nachspielzeit gab es dann noch einmal Spannung pur. Drei Ecken in Folge für den Gegner. Da standen nun 14 Jungs eng zusammen im Strafraum. Ecke 1 gerettet. Ecke 2 gerettet. Ecke 3 ein Befreiungsschlag. Mats V. und der gegnerische Torwart rannten um die Wette. Es blieb über 30 Meter ausgeglichen. Der Torwart springt mit den Füssen voran und spitzelt den Ball weg. Mats. V. will aber noch ein Tor und rennt hinterher. Er kommt noch knapp dran, scheitert aber am Torwinkel. Abpfiff. Die Jungs stürmten aufeinander zu und verschmolzen in einem Gnubbel der vor übermäßiger Freude über den Platz hüpfte. Die Trainerbank brach erschöpft und zufrieden zusammen und die Zuschauer konnten endlich einmal atmen, nachdem es ihnen die letzten Minuten, vor Spannung, nicht möglich war.
Es blieb jedoch vorerst ein noch etwas mulmiges Gefühl über diese Tor-Nichttor-Situation. Der Waltroper Trainer war jedoch so großherzig, dass er uns zum Sieg gratulierte und uns mitteilte, dass wir verdient gewonnen haben, weil wir heute die bessere Mannschaft waren und das bessere Spiel gemacht haben. Jetzt war alles rund und die Jungs konnten ihren 3. Sieg in folge genießen.